Branchen-News

"Bestimme selbst, wie nachhaltig das Geschäft sein soll, in dem Du einkaufst", ist kein Wunschdenken der Konsumenten mehr, sondern wird durch den Carrotmob zur deutlichen Realität.

Das Konzept überzeugt durch den hohen Nutzen für alle Involvierten, den aktiven Ansatz, mit kleinen Schritten Grosses zu erreichen und durch die Organisation übers Internet: Wie bei einem Flashmob schliessen sich die Carrotmobber über Facebook, Email, Blog und Twitter zusammen.

Am 7. August 2009 kam durch eine erste grössere Aktion in der Schweiz ein typischer Quartierladen zu einer Verdoppelung des Umsatzes, den er für Nachhaltigkeitsmassnahmen (Sortimentsgestaltung, Energie usw.) einsetzen wird. Die neuen Kommunikations- und Mobilisierungsmittel sind eine Chance und Herausforderung für den Biofachhandel, mit denen sich über die Stammkundschaft hinaus auch neue und v.a. auch junge KundInnen zu erreichen sind.

Der Besitzer des "Alban Markets" an der Klybeckstrasse 101 wird satte 50% des Tagesumsatzes dazu verwenden sein Geschäft umweltfreundlicher zu betreiben. Konkret heisst das: energieeffiziente Beleuchtung, sparsamere Kühlgeräte und vermehrt Produkte aus der Region im Sortiment. Er wird so langfristig die CO2-Bilanz des Ladens verbessern und das Klima schützen. Selten können Konsumenten so aktiv, direkt und lokal Umweltschutz betreiben.

Die Organisatoren wählten den Laden aus, der bereit ist, in einer Wettbewerbssituation mit weiteren Quartierläden, mehr als die anderen in energiesparende Massnahmen zu investieren. Der Carrotmob gibt dem Ladenbesitzer die Chance, sein Image, seine Bekanntheit und damit längerfristig seinen Umsatz zu steigern. Für ihn heisst das: Ein Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz.

Und Für den Konsumenten: Den "Erfolg und Misserfolg am Markt" mit sozialer und ökologischer Verantwortung zu verbinden. Der Carrotmob Basel wird von Raphael Faeh und Klaus Bernhard, die sich selbst als bewusste Konsumenten bezeichnen, ins Rollen gebracht und wird nun in Zusammenarbeit mit den Vereinen Hedonoeko und Neubasel unentgeltlich und aus reiner Überzeugung organisiert. Der Carrotmob ist die Gelegenheit, über gesellschaftliche Grenzen hinweg ein Bewusstsein zu schaffen und etwas konkret zu verändern.

Die Aktion in Basel war ein erster guter Erfolg. Insgesamt haben 710 Personen im Alban Market eingekauft. Mit dabei war auch Guy Morin, der Regierungspräsident von Basel-Stadt (http://pic.im/8md). Während der Aktion wurde mit CHF 7028.- eine Verdoppelung des üblichen Umsatzes erreicht, das heisst 3514.- Investitionskapital für den Alban Market! Rund die Hälfte der Kundschaft waren Carrotmobber. Unsere hochgesteckten Ziele haben wir also erreicht.

Ihre Meinung?

Wären solche Aktionen für den Biofachhandel erwünscht?

Kontakt: Peter Jossi, p.jossi@bionetz.ch

Infolinks

http://www.carrotmob-basel.ch/was-ist-ein-carrotmob/
http://www.carrotmob-basel.ch/press/Carrotmob-Basel-Pressemitteilung-6.8.09.rtf

Telebasel: http://www.telebasel.tv/archiv.php?show=10473 SF
Schweiz Aktuell: http://tinyurl.com/mf8xwg

Peter Jossi, bionetz.ch, 09.08.2009

(Bio-Markt.info) - Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) kommentiert die aktuellen Meldungen zur Entwicklung des Biomarktes.

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat aus Ergebnissen von Haushaltsbefragungen den Schluss gezogen, der Biomarkt sei nach Jahren des starken Wachstums rückläufig.

Positive Rückmeldungen aus dem Fachhandel ergeben ein anderes Bild
"Eigentlich wäre es ja nicht verwunderlich, wenn sich die durch die Wirtschaftskrise getrübte Kauflaune zuerst in einem Marktsegment mit einem höheren Preisniveau bemerkbar machen würde", kommentierte Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des BÖLW diese Nachricht.

Die Signale aus dem Naturkost-Fachhandel sprächen jedoch eine andere Sprache: Das WOB-Fachhandelsbarometer Naturkost zeigte im zweiten Quartal ein Umsatzwachstum von 2,5%, womit nach einem leichten Rückgang im ersten Quartal die Steigerungsrate des Vorjahres wieder erreicht sei.
Die Grosshandelszahlen des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren Herstellung und Handel e.V. für das 1. Halbjahr 2009 bestätigten diese Tendenz, müssten jedoch noch ausgewertet werden, ehe sie Mitte August veröffentlicht würden.

Auch die Unternehmen, die in der Assoziation ökologischer Lebensmittel-Hersteller (AoeL) organisiert sind, können keinen Negativ-Trend in der Biobranche erkennen – im Gegenteil: "Wir haben im ersten Halbjahr 2009 sogar einen Mengenzuwachs verbucht", so Peter Geldner, Geschäftsführer der Landshuter Kunstmühle und AoeL-Vorstand. "Nur durch den Preisverfall sind unsere Umsätze zurückgegangen."

Zukunftsprognosen von Unsicherheiten geprägt
"Wir sind deshalb als Branchenverband derzeit nicht in Sorge, was die Zukunft unseres Marktes betrifft", erklärte Löwenstein. "Allerdings ist nicht klar, welche Entwicklung der Verkauf von Öko-Produkten im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel nimmt und welche Wirkung eine Verschärfung der Wirtschaftskrise entfalten würde", schränkte er ein.

Wirtschaftskrise verstärkt die Motive der Öko-Käufer
"Grundsätzlich dürfte die Wirtschafts- und Klimakrise die Nachfrage nach Bio-Produkten auch stärken. Viele Verbraucher wollen gerade jetzt nachhaltig konsumieren, sie wollen faires und regionales Wirtschaften stützen. Denn das Bedürfnis nach überschaubaren, regionalen Wirtschaftskreisläufen, die unabhängig von weltweiten Stoffströmen und den Chemiekonzernen sind, ist gestiegen", meint der BÖLW – Vorsitzende.

Positive Nachrichten über Qualität von Öko-Produkten
Auch hätten gerade in letzter Zeit Nachrichten ihren Weg in die Medien gefunden, die die Vorteile von Öko-Produkten deutlich herausstellen. Löwenstein verwies als Beispiel auf die Studie der Technischen Universität München, nach der Bio-Eier erheblich weniger mit antibiotika-resistenten Keimen belastet sind, als die Eier aus konventioneller Haltung.
Eine anderes Beispiel ist die jüngst veröffentlichte europäische "QLIF-Studie", nach der Öko-Produkte deutlich höhere Anteile an gesundheitsfördernden und deutlich geringere Anteile an gesundheitsschädlichen Stoffen aufweisen, als das bei konventionellen Nahrungsmitteln der Fall ist.

Verbraucher akzeptieren Preise, die die ökologische Wahrheit sprechen
Als bemerkenswert bezeichnet Löwenstein in diesem Zusammenhang eine kürzlich abgeschlossene Untersuchung der Uni Kassel. Demnach sind die höheren Preise für Bio-Produkte bei Weitem keine so grosse Kaufbarriere, wie bislang angenommen. Die Kasseler Wissenschaftler fanden dies heraus, indem sie Befragungsergebnisse von Öko-Kunden mit deren tatsächlichem Kaufverhalten verglichen. "Vielleicht hängt das mit der bei vielen Verbrauchern wachsenden Einsicht zusammen, dass es besser ist, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu einem höheren Preis zu erwerben, als zuzulassen, dass der Grossteil der tatsächlichen Kosten der Umwelt und der Gesundheit der Konsumenten angelastet wird", meint der Vorsitzende des Branchenverbandes.

Quelle: BÖLW

Copyright: Bio-Markt,info, 05.08.2009/ mit freundlicher Genehmigung, A.d.R.

(LID) - Der nächste Lebensmittelskandal kommt bestimmt, es fragt sich bloss wann. Dies sagte William Hueston vor Agrarjournalisten in Fort Worth, USA. Er bezeichnete den Begriff "Lebensmittelsicherheit" als Unwort und Widerspruch in sich selbst, denn das habe es gar nie gegeben.

Am Kongress der Internationalen Agrarjournalisten im in Texas, USA hat Wiliam D. Hueston von der University of Minnesota die Globalisierung der Lebensmittelmärkte gerühmt: Noch nie hätten wir so viele gute Lebensmittel zu so günstigen Preise kaufen können wie derzeit in Nordamerika und Europa, das sei als Erfolg zu bezeichnen, sagte der Forscher vor Journalisten aus aller Welt.

Die habe aber dazu geführt, dass die Konsumenten sich in falscher Sicherheit wiegen. Die Lebensmittelversorgung wurde zur Selbstverständlichkeit, sie würden sich kaum mehr darum kümmern, sich nicht dafür interessieren, ausser dann, wenn ein Lebensmittelskandal zu Schlagzeilen auf den Titelseiten der Zeitungen führen würde, dann breche die grosse Krise aus. Ganze Märkte brechen zusammen und Farmer sowie Verarbeiter stünden vor dem Aus. Dabei sei meist nicht die Krise das Problem, sondern die Unbeholfenheit im Umgang mit einer solchen Lebensmittelkrise, seien dies nun BSE, Salmonellen oder Rückstände in der Nahrung.

Bauern, Verarbeiter, Handel und Detailhändler würden sich alle darum bemühen, möglichst gesunde, sichere Lebensmittel anzubieten, aber garantieren könne das niemand. Bei der Lebensmittelversorgung handle es sich um eine Verantwortung, die alle gemeinsam tragen müssen, vom Bauern bis zum Konsumenten. Zentral sei dabei, den Konsumenten immer wieder neu aufzuzeigen, dass sie mitverantwortlich sind und eine wichtige Rolle dabei spielen, sagte Hueston.

Copyright: LID, 13.08.2009

(Bio-Markt.info) - Unter der Dach-Adresse ".eco" sollen künftig Umweltschützer und Öko-Forscher erreichbar sein, berichtet die Taz. Eine Top-Level-Domain markiert, in welchem Bereich oder welchem Land eine Firma oder Organisation tätig ist.

So steht ".de" für Deutschland und ".com" für internationale kommerzielle Firmen, ".travel" für die Reiseindustrie und ".aero" für die Luftfahrt. Wenn es nach mehreren ökologischen Gruppierungen geht, wird es bald unter dem Label ".eco" auch einen eigenen Adressraum für Umweltschützer, Bio-Anbieter oder Öko-Forscher geben - entsprechende Ideen sollen sehr bald umgesetzt werden.

Laut einem Bericht der britischen BBC kämpfen derzeit mindestens zwei Konsortien um ".eco". Das eine ist die kalifornische Gruppe Dot Eco, für die sich im Frühjahr diesen Jahres auch der Klimaschützer und ehemalige US-Vizepräsident Al Gore stark machte. Dot Eco stellte anschließend einen entsprechenden Antrag bei der Internet-Aufsicht ICANN, um die Domain noch in diesem oder nächstem Jahr umzusetzen.
Allerdings gibt es noch einen weiteren Interessenten an der Top-Level-Domain ".eco". Nämlich die kanadische Umweltschutzfirma Big Room aus Vancouver. Auch die will laut eigenen Angaben das bei der Adressregistrierung zu verdienende Geld in nachhaltige Projekte auf der ganzen Welt stecken.

Quelle: Die Tageszeitung, Berlin

Ausführlicher Artikel der Taz

Copyright: Bio-Markt.info, 12.08.2009/ mit freundlicher Genehmigung, A.d.R.
(BioFach) - Die Assoziation ökologischer Lebensmittel-Hersteller (AoeL) begrüsst ebenso wie viele andere Bio-Verbände das neue Logo "Ohne Gentechnik", das die deutsche Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner vor kurzem vorgestellt hat.

"Es ist ein ganz wichtiger Beitrag zu mehr Transparenz und Sicherheit für die Verbraucher", unterstreicht AoeL-Vorstand Alice Fridum von der Firma Allos.

Die EU hatte nur unzureichende Vorschriften zur GVO-Kennzeichnung tierischer Lebensmittel erlassen. Die Verbraucher wollten aber wissen, ob für die Erzeugung ihrer Milch oder ihrer Wurst gentechnisch veränderte Pflanzen verfüttert wurden, so AoeL-Geschäftsführer Dr. Alexander Beck. Allerdings muss das Logo jetzt bekannt gemacht werden. "Es wäre gut, wenn die Regierung jetzt konsequent ist und Geld in die Hand nimmt, um das Logo auf dem Markt einzuführen".

Quelle: www.aoel.org

Copyright: BioFach, Newsletter vom 21.08.2009

(BioFach) - Im Laufe dieses Jahres hat die chinesische Regierung verschiedene Schritte unternommen, um die Lebensmittelsicherheit zu verbessern. In erster Linie kann hier das Lebensmittelsicherheitsgesetz genannt werden, das am 1. Juni 2009 in Kraft getreten ist.

Es sieht empfindliche Strafen gegen Hersteller vor, die verdorbene Lebensmittel in Verkehr bringen. Vor kurzem richteten die Behörden eine Datenbank mit Lebensmittelherstellern ein, die in der Vergangenheit einen Produktrückruf vorgenommen hatten.

Dennoch nehmen immer mehr Verbraucher die Vermarktung in die eigene Hand. Ebenso wie in den USA und anderen westlichen Ländern gibt es in Chinas Hauptstadt inzwischen Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften, die mit Bio-Bauern vor Ort zusammenarbeiten.
Die in Taiwan geborene New Yorkerin Lejen Chen erklärt auf NBC News, warum sie ihre Green Cow Organic Farm als kleine Oase in der Umgebung Pekings aufgebaut hat. Das Video ist im Internet abrufbar:

http://worldblog.msnbc.msn.com

Copyright: BioFach, Newsletter vom 21.08.2009
(LID) - Bioprodukte sind laut einer deutschen Studie gesünder als konventionell hergestellte Lebensmittel. Damit widerspricht die Studie den Resultaten einer vor wenigen Wochen publizierten britischen Studie, die keine Qualitätsunterschiede festgestellt hat.

Biologisch angebaute Produkte enthalten gemäss dem Deutschen Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und dem Deutschen Naturschutzring (DNR) im Allgemeinen mehr Nährstoffe. Vor allem weil sie organisch gedüngt würden, enthielten zum Beispiel Salat, Tomaten, Kartoffeln oder Kohl deutlich mehr Vitamine, bioaktive Stoffe und Antioxidantien.
Auch Biomilch sei vor allem für Menschen mit Cholesterinproblemen besser geeignet als konventionelle Milch. Dies, weil die Fütterung der Tiere mit Gräsern und Kräutern zu einer anderen Milchzusammensetzung führe, zitiert die Nachrichtenagentur SDA aus der Studie.

Die kürzlich veröffentlichte Studie der britischen Lebensmittelbehörde FSA wird vom FiBL und dem DNR kritisiert: Es bestünden bereits Studien, die den höheren Gehalt von bioaktiven Stoffen bei Bio-Obst belegt hätten. Ausserdem habe die FSA "problematische Rückstände von Pestiziden, Wachstumsregulatoren, Schwermetallen und Nitraten" bei konventionellem Anbau erst gar nicht berücksichtigt.

Copyright: LID, 18.08.2009

Link zur Berichterstattung des Deutschen Naturschutzringes über die Studie

Die Schweizer Bio-Plattform für Verarbeitungs- und Handelsunternehmen führt ihre GV am Freitag, 4. September 2009 im Rahmen der Nachhaltigkeitsmesse Lifefair - www.lifefair.ch - durch, wie immer verbunden mit einem aktuellen Schwerpunkt. Dieses Jahr steht das Themenfeld "nachhaltige Fischfang/ bzw. Fischzucht" im Zentrum der Fachdiskussion.

Das Ziel der Vormittagstagung ist es, eine Standortbestimmung zu den Angeboten, Labels und Zertifizierungsprogrammen vorzunehmen und die Perspektiven für die weitere Entwicklung aufzuzeigen. Der Blickwinkel liegt dabei bei den Auswirkungen auf die Verarbeitungs- und Handelsunternehmen, welche einen Grossteil der bionetz.ch-Mitglieder ausmachen.

Auf die folgenden und weitere dringende Praxisfragen werden konkrete Antworten erarbeitet:

  • Welche Praxiserfahrungen werden mit verschiedenen Standards gemacht?
  • Wie steht es mit der Verfügbarkeit der gewünschten Sortimente?
  • Welche Standards sind neben Biostandards in der Fischzucht und empfehlenswert?
  • Wie steht es mit den Zertifizierungsaufwände, Labelgebühren und weiteren Kosten?

Ausgewiesene Fachleuten geben dazu den Input für eine praxisorientierte Diskussion:
  • Heinzpeter Studer, Fachstellenleiter fair-fish - www.fair-fish.ch
  • Michel Steiner, Einkaufsleiter Frischprodukte Manor Food - www.manor.ch
  • Tobby Herrlich, Geschäftleiter fish4future - Grosshandel, www.fish4future.org
  • Dr. agr. Andreas Stamer, FiBL, Fachexperte Tiergesundheit - www.fibl.org
  • Hans Ramseier, Bio Suisse, Qualitätssicherung- und -Entwicklung - www.bio-suisse.ch

Informationen:

Fischfang und Fischzucht:

Nachhaltigkeitsstandards im Praxistest

Freitag, 4. September 2009:

9.00h - ca. 13.00h in Zürich im Rahmen der Nachhaltigkeitsmesse Lifefair - www.lifefair.ch

9.00h Eintreffen, Begrüssung mit Kaffee

9.30-10.00h: bionetz.ch-GV

10.00h - 12.00h: Tagung

Anschliessend Möglichkeit zur Vernetzung



Eine weitere Tagung findet am Samstag statt, Thema: Unser Geld ist kein Spielgeld! Wir brauchen ein Finanzsystem, das für die Wirtschaft da ist.

Information und Anmeldung: info@coopera.ch

Detailinformationen:

http://www.bionetz.ch

http://www.bionetz.ch/agenda/doc/doc_2009/bionetz.ch_einladung_gv09.doc

Lageplan und Anfahrtsweg: http://www.lifefair.ch/3_2.html

Das Netzwerk www.bionetz.ch richtet sich schwerpunktmässig an Verarbeitungs- und Handelsunternehmen, Organisationen mit Schwerpunkt in der Bio- Fair Trade-Vermarktung und einem vertieften Interesse an Nachhaltigkeitszielsetzungen in der Ernährungswirtschaft.

Bezüglich der verschiedenen Label- und Zertifizierungsangebote ist bionetz.ch unabhängig, wirkt aber auf praxisfähige Standards und Arbeitsabläufe v.a. für KMU hin.

Der Tagesanzeiger, Der Bund und vielleicht noch andere Filialen des Tamedia-Konzerns publizierten am Samstag, 29.8.2009 einen Artikel* von Andreas Flütsch ("Verband spielt 'Bio-Bschiss' herunter"), der mehr mit Stimmungsmache als mit Information zu tun hat. Insbesondere die Attacke des Autors gegen Bio Suisse zeigt, dass er in Sachen Bio wohl nicht gerade sattelfest ist.

Missstand ist Missstand, das soll man nicht wegdiskutieren. Oder braucht es allenfalls doch einige Differenzierungen? Nehmen wir an, eine Zeitungsmeldung lautet: Die Polizei kontrollierte 200 Autofahrer. Bei 50 waren Mängel zu beanstanden. Schlimm! Aber unterschiedlich schlimm. Während der eine Fahrer seinen Fahrausweis in seiner anderen Jacke zu Hause hatte stecken lassen, fuhr der andere mit völlig abgefahrenen Reifen daher. Beides kann man zusammenzählen. Aber wird dem Leser damit eine Urteilsgrundlage gegeben? Sicher nicht. Auch beim Bio-Bschiss verhilft die blosse Zählung nicht zu einem differenzierten Urteil. Auch im Bereich Bio gibt es von der eindeutigen Täuschung (Falschdeklaration) bis zur Missachtung von Formalitäten bei der Deklaration jeden Grad von Regelverletzung.

Was hat das alles mit Bio Suisse zu tun? Wenig! Bio Suisse ist der schweizerische Bio-Bauernverband, der Regeln für Produktion und Verarbeitung aufstellt. Sie ist gewissermassen die Legislative. Es wäre nicht gerade intelligent, wenn mandie Zuwiderhandlung gegen Gesetze dem Volk oder dem Parlament anlasten würde, das diese Gesetze beschlossen hat. Für die Einhaltung der Gesetze hat die Exekutive, haben die zuständigen Ämter bzw. die Polizei zu sorgen - also beispielsweise Herr Grütter, der oberste Lebensmittelinspektor im Kanton Aargau oder bio.inspecta (eine der Kontroll- bzw. Zertifizierungsorganisationen).

Ist nun der Detailhandel oder die Gastronomie von Unregelmässigkeiten betroffen, die weder Bio-Produkte abfüllen / umpacken noch selber verarbeitete Produkte abgepackt verkaufen, ist im Aargau allein Herr Grütter zuständig. Denn diese Betriebe unterstehen der Zertifizierungspflicht nicht. Sie werden also nicht durch eine akkreditierte Zertifizierungsorganisation wie bio.inspecta kontrolliert, sondern vom Lebensmittelinspektor.

Dass es im Umfeld seriöser Biofachgeschäfte und -Restaurants und einem Grosshandel, der ausschliesslich mit Bioprodukten handelt, Trittbrettfahrer gibt, die ohne Anstrengung und Mehrkosten profitieren wollen, erstaunt nicht weiter. Da anzunehmen ist, dass das Lebensmittelinspektorat dort Kontrollen vornimmt, wo ein erhöhtes Risiko vermutet wird, muss die erwähnte Fallzahl nicht unbedingt erstaunen. Es ist richtig, dass unkorrektes Handeln unterbunden wird. Für einen Rundumschlag besteht aber vermutlich wenig Anlass.


Matthias Wiesmann, bionetz.ch, 29.08.2009

[* „Verband spielt 'Bio-Bschiss' herunter“ - Artikel im Tages Anzeiger]

(BioFach) - Anfang August wurde in Frankreich das Gesetz "Loi Grenelle" veröffentlicht. Das 32 Seiten umfassende Regelwerk ist aus dem Umweltgipfel "'Grenelle de l'Environnement", der vor zwei Jahren stattfand, hervorgegangen.

Das Gesetz definiert unter anderem den nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung des Klimawandels und erlässt konkrete Durchführungsbestimmungen, die zu einer "nachhaltigen Entwicklung" des Landes beitragen sollen, berichtet Michael Böhm vom bretonischen Bio-Verband IBB.

Neben den Themen Energie, Transport, Abfall etc., werden auch konkrete Massnahmen im Bereich der Landwirtschaft aufgeführt. An mehreren Stellen des Gesetzestextes werden die Prinzipien des biologischen Landbaus hervorgehoben.
Artikel 31 gibt auch klare Ziele für den französischen Bio-Landbau vor: bereits 2012 sollen 6 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche unter ökologischen Bedingungen bestellt werden; 2020 sollen es sogar 20 % sein. Als konkrete Fördermassnahme wurde die Verdopplung des Förderhöchstsatzes für Bio-Betriebe beschlossen.

Copyright: BioFach, Newsletter vom 04.09.2009

2 unserer Mitglieder

Neue Mitglieder

Partner

Ökoportal
Ökoportal
oekoportal.de
AöL
AöL
aoel.org
Klimagerechtigkeitsinitiative Basel 2030
Basel 2030
basel2030.ch
previous arrow
next arrow
Nach oben