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Bio Suisse: Bekenntnis zur Schweizer Bio-Produktion

Die Bio Suisse Delegierten haben anlässlich ihrer Frühlingsversammlung in Olten die Strategie 2030 angenommen. Zuvor wurde diese durch einen Antrag von Biofarm zum bevorzugten Absatz von Schweizer Knospe-Produkten ergänzt. Zudem wurde der Jahresabschluss 2024 genehmigt.

Bio Suisse DV 04 25 B1 5254Die Bio Suisse Delegierten genehmigten an ihrer Frühlingsversammlung die Jahresrechnung 2024 sowie die neue Verbandsstrategie. Bild: bionetz.ch

«Wir bleiben dann auf Kurs, wenn wir im Austausch mit der gesamten Crew die Situationen immer wieder neu beurteilen und jede Klippe dank gegenseitiger Unterstützung umschiffen», erklärte Bio Suisse Präsident Urs Brändli bei seiner Begrüssungsrede.

Segel neu gesetzt

Die Crew sei vielfältig zusammengesetzt: Dazu gehörten die Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern, viele Partner-Betriebe aus Verarbeitung und Handel sowie die Kundinnen und Kunden. Mit dem Entscheid zu den strategischen Zielen 2030 hat bionetz.ch-Mitglied Bio Suisse jetzt die Segel für die kommenden Jahre neu gesetzt.

Bio Suisse DV 04 25 B5 5291Urs Brändli leitet die Ausmehrung vom Biofarm-Ergänzungsantrag gegen den Gegenantrag des Vorstands. Bild: bionetz.ch

Die ursprüngliche Fassung der Verbandsstrategie wurde aufgrund eines Antrags der Biofarm Genossenschaft angepasst. Der Antrag von bionetz.ch-Mitglied Biofarm wurde mit deutlichem Mehr angenommen. Dagegen wurden die beiden Anträge vom Bioring Appenzellerland deutlich verworfen. Der Satz «Die Mitgliedschaft steht allen interessierten Bio-Betrieben offen» wird in der Verbandsstrategie entgegen dem Antrag beibehalten. Zudem wollen die Delegierten in Zukunft nicht auf eine Zusaztauslobung von Knospe-Produkten verzichten.

Bio Suisse DV 04 25 B4 5289 Hans-Georg Kessler präsentiert den Biofarm-Antrag zur Anpassung der Verbandsstrategie. Bild: bionetz.ch

Steueroptimierter Jahresabschluss

Die Geschäftsstelle habe ein herausforderndes Jahr mit einem sehr guten Resultat gemeistert, erklärte Co-Geschäftsführer Balz Strasser, der die Finanzen ad interim übernommen hatte, nachdem Nicole Strebel, ehemalige Leiterin Finanzen & Services die Geschäftsstelle verlassen hatte. Seit dem ersten März 2025 teilt er die Geschäftsführung mit Rolf Bernhard, der fast zwei Jahrzehnte lang für die Migros tätig war und einen Bio-Betrieb führt. Die Erträge von Bio Suisse liegen bei rund 28.6 Millionen Franken und somit deutlich über dem Vorjahr. Dem gegenüber steht ein Aufwand von rund 27.1 Millionen Franken.

Durch einen Abbau des Bestandes an zweckgebundenen Mitteln in der Höhe von 95 000 Franken sowie die Auflösung von Rückstellungen in der Höhe von 3.8 Millionen Franken resultiert ein Gewinn von 5.5 Millionen Franken. Dies erfolgt vor dem Hintergrund, dass Bio Suisse ab dem Geschäftsjahr 2025 steuerpflichtig ist. Deshalb seien für den Jahresabschluss 2024 „alle möglichen steueroptimierenden Massnahmen“ ausgeschöpft worden, hiess es. Die Delegierten genehmigten die Jahresrechnung 2024 mit deutlichem Mehr bei drei Enthaltungen.

Bio Suisse DV 04 25 B3 5262Vorstandsmitglied Cédric Guillod erläutert die Zusammenfassung der Jahresrechnung 2024. Bild: bionetz.ch

Physikalische Methoden zum Pflanzenschutz

Auf Bio-Betrieben ist der Pflanzenschutz mit chemisch-synthetischen Pestiziden nicht erlaubt. Stattdessen setzen Knospe-Bäuerinnen und -Bauern unter anderem auf mechanische Methoden. An ihrer Frühlingsversammlung beschlossen die Delegierten den Grundsatz anzupassen und physikalische Methoden zur Beikrautregulierung zu erlauben. Damit können nun auf Bio-Betrieben neue Massnahmen wie Laser, Heisswasser und Solarisation zum Einsatz kommen.

Detaillierte Informationen zum Bio-Markt 2024 sowie zur Verbandsstrategie 2030 wird Bio Suisse an der Jahresmedienkonferenz vom 6. Mai 2025 bekannt geben.

Strategische Ziele 2030 von Bio Suisse
(Stand: 16.4.25)

Bio-Produzent:innen
A1. Hohe Mehrwerte in den Absatzmärkten
A2. Attraktive Dienstleistungen mit Zusatznutzen
A3. Gesundes Wachstum der Bio-Betriebe
A4. Mehr Produktabsatz dank BSO-Betrieben

Knospe-Marktpartner:innen
B1. Zunahme des Bio-Marktanteils
B2. Erfolgreiche Marktpositionierung mit der Knospe
B3. Potenzial der Direktvermarktung genutzt
B4. Mehr Bio in der Gastronomie

Konsument:innen
C1. Bekannte und vertrauenswürdige Marke Knospe
C2. Zunahme des Pro-Kopf-Konsums

Landwirtschafts- und Ernährungssystem
D1. Bio-fördernde Agrar- und Ernährungspolitik
D2. Strategische Partnerschaften für etabliertes Bio
D3. Bio-Forschung und -Züchtung gestärkt
D4. Bio-Bildung verankert

Verband und Geschäftsstelle
E1. Zeitgemässe Verbandsstrukturen und Prozesse
E2. Zusammenarbeit zwischen Dachverband und Mitgliedorganisationen (MOs) gestärkt
E3. Optimierte Richtlinien für mehr Individualität
E4. Starke und diversifizierte finanzielle Ressourcen
E5. Effizient umgesetzte Strategie
E6. Engagierte Mitarbeiter:innen und Gremien

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